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Grafik: Presse Ehrenamt macht ihr Freude


Lena Hörster ist fast blind und beim Roten Kreuz aktiv

Kassel - „Als blinder Mensch ehrenamtlich aktiv im Rettungswesen – wie kann das gehen?“ So lautete der Titel der Veranstaltung des Vereins zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab), die am Mittwoch im Begegnungszentrum „freiRaum“ in der Samuel-Beckett-Anlage stattfand.
Birgit Schopmans von der Informations- und Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung ist gemeinsam mit der Beraterin Kezban Kilic auch für das Projekt „Ehrenamt für alle“, zuständig, das von der Aktion Mensch gefördert wird. Sie begrüßte Lena Hörster als Referentin, die über ihr Ehrenamt berichtete.
Die 23-jährige studiert in Marburg Psychologie. Darüber hinaus engagiert sie sich beim deutschen Roten Kreuz, obwohl sie seit einiger Zeit fast nichts mehr sehen kann. „Im Jahr 2012 habe ich einen Erste-Hilfe-Kurs für Blinde und Sehbehinderte besucht, da ich medizinisch interessiert bin“, berichtete sie.
„Die Kursleiterin lud mich ein, doch mal beim Jugendrotkreuz vorbeizukommen. Mir gefiel die Arbeit mit den Kindern so gut, dass ich mich zur Jugendgruppenleiterin fortgebildet habe“, berichtet Lena Hörster. Inzwischen ist sie ehrenamtlich als Gruppenleiterin in Marburg aktiv. “Ich werde dabei aber stets von einer Aufsicht unterstützt“, betont sie.
Um weiteres Wissen zu erlangen, absolvierte die 23-Jährige die Fachdienstausbildung „Sanität“ (FDA San) und weitere Fortbildungen. Seit Juli 2018 ist Lena Hörster auf Honorarbasis als Erste-Hilfe-Ausbilderin tätig, auch hier wird sie unterstützt: Ein Ausbildungshelfer ist immer dabei. „Das ist wichtig und sehr hilfreich, besonders für den Papierkram“, sagt sie.
Die Studentin engagiert sich auch beim DRK Kreisverband Marburg-Gießen und referiert an der Rettungsdienstschule Mittelhessen in Marburg vor angehenden Notfallsanitätern. Auch bei der „Notfalldarstellung“, der Fortbildung des Jugendrotkreuzes durch möglichst realistische Übungen, macht sie mit und schlüpft dort beispielsweise in die Rolle einer sehbehinderten Patientin.
„Es war und ist natürlich nicht vorgesehen, dass ich im aktiven Einsatzdienst mitwirke“, betont die energiegeladene junge Frau.
„Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance erhielt, mich fortzubilden, um mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben zu können“, sagt sie.

HINTERGRUND

Selbstbewusstsein stärken
Das Projekt „Ehrenamt für alle“ richtet sich an Menschen mit Behinderung, die Kompetenzen für ein ehrenamtliches Engagement aufbauen wollen. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein zu stärken, sich in der Rolle des Helfenden auszuprobieren und Erfahrungen auszutauschen.

Kontakt: Kezban Kilic, Tel. 0561/7 28 85-185, Birgit Schopmans (Projektleitung und Öffentlichkeitsarbeit), 25011Tel. 0561/7 28-85-160, fab-kassel.de/ehrenamt.html

HNA, 30. Mai 2019

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