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Grafik: Presse Sie wollen Alltag im Rollstuhl meistern

Kasseler Verein fab testet behindertengerechtes Wohnen – Spende von der Kasseler Bank

KASSEL. „Ich will mein Leben endlich selbst in die Hand nehmen und meinen Alltag allein organisieren“, sagt Claudia Bruer. Die 24- jährige gelernte Bürokraft ist auf den Rollstuhl angewiesen und hat bisher bei ihren Eltern in Fuldatal gewohnt.
Nun ist sie nach Kassel in eine Wohnung in der Elfbuchenstraße 23 umgezogen. Sie und zwei weitere behinderte Mitbewohner testen dort bis zu einem halben Jahr lang, ob sie ohne die Hürden, die sonst die eigenen vier Wände für körperlich gehandicapte Menschen bereithalten, allein den Alltag meistern können.

Umbau für 44.000 Euro

Möglich gemacht hat das der Kasseler Verein Förderung der Autonomie Behinderter (fab) in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Wohnstätten 1889. Der behindertengerechte Umbau der Wohnung hat 44.000 Euro gekostet. Davon haben die Wohnstätten 19.000 Euro finanziert. Mit dem Landeswohlfahrtsverband verhandele man derzeit noch über eine Kostenbeteiligung, sagt Geschäftsführerin Elke Thimsen.
Jetzt hat die Kasseler Band, Finanzpartner von fab, dafür gesorgt, dass die Finanzierungslücke ein Stück kleiner wird. Bankvorstand Wolfgang Osse übergab fab- Vorstandsmitglied Birgit Riester eine Spende von 2.500 Euro. Die Bank habe ein Interesse an der Förderung Behinderter, sagte Osse. Die im Sommer von dem Institut am Königsplatz in Betrieb genommene behindertengerechte SB- Filiale werde sehr gut angenommen.
Die behinderten Mieter werden von der fab- Sozialarbeiterin Kathleen Eichelkraut unterstützt. Wenn alles gut geht, wird sich Claudia Bruer nächstes Jahr auf die Suche nach einer eigenen Wohnung machen. Allerdings fehle es in Kassel noch an behindertengerechtem Wohnraum, sagt fab- Geschäftsführerin Thimsen.
Ein Wohnplatz an der Elfbuchenstraße 23 ist übrigens noch frei. (pdi)
Info und Kontakt: Elke Thimsen, fab, Kölnische Straße 99, Tel. 0561/ 728 85 50, Elke.Thimsen@fab-kassel.de




Quelle: HNA vom 28.12.2007