Auf Unverständnis ist die Kritik der Kasseler CDU an den Umbauplänen
für barrierefreie Querungsmöglichkeiten des Altmarkts beim Verein
zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab) gestoßen. Nachdem
dort schon seit Jahren das Finanzzentrum als wichtige Anlaufstelle angesiedelt
ist, wird es nach Ansicht des fab höchste Zeit, dass endlich auch eine
barrierefreie Querungsmöglichkeit geschaffen wird.
„Ich finde es bedauerlich, dass die Kasseler CDU mit ihrer Forderung
die Altmarktkreuzung nicht umzubauen, so undifferenziert behinderte und ältere
Menschen ausschließt. Diese müssen bisher nämlich am Altmarkt
entweder die für viele überhaupt nicht barrierefrei nutzbare Unterführung
nutzen oder große Umwege in Kauf nehmen, wenn sie den Altmarkt in Richtung
Finanzzentrum überqueren wollen. Bei allem Verständnis für
die Sorge um entstehende Veränderungen bei der Verkehrsführung und
Ampelschaltung durch den Umbau, kann es nicht sein, dass der Weg zum Finanzzentrum
so barrierebehaftet wie derzeit bleibt. Deshalb fordern wir den schnellen
Umbau der Altmarktkreuzung, denn dies ist längst überfällig“,
erklärte Ottmar Miles-Paul vom Vorstand des fab.
Ärgerlich sei, dass sich die CDU gegen den Umbau der Altmarktkreuzung
stelle, ohne echte Alternativen für behinderte und ältere Menschen
aufzuzeigen. Der Verweis auf die Unterführung helfe gehbehinderten und
älteren Menschen genau so wenig weiter, wie der Hinweis auf die Umwege,
die in Kauf genommen werden müssten. Denn gerade diejenigen, die schlecht
zu Fuß seien, hätten mit solchen Umwegen enorme Probleme. „Wer
zum Bau des Finanzzentrums an dieser Stelle Ja gesagt hat, muss nun auch zu
einer barrierefreien Erreichbarkeit Ja sagen – alles andere wäre
äußerst diskriminierend“, so Ottmar Miles-Paul. „Nachdem
es in den letzten Jahren in Kassel u.a. auch mit Unterstützung der CDU
gelungen ist, dass FußgängerInnen nicht mehr in dunkle, unsichere,
barrierebehaftete und meist schlecht riechende Unterführungen gezwängt
werden, wird es auch am Altmarkt Zeit, dass diese Barriere überwunden
wird“, so Ottmar Miles-Paul. Hier allein auf den Autoverkehr zu schauen,
würde in der Konsequenz bedeuten, dass wir in Kassel alle Fußgängerampeln
abschaffen könnten. „Das will hoffentlich niemand, so dass ich
hoffe, dass die Diskussion um den Altmarktumbau nicht ideologisiert, sondern
im Sinne aller VerkehrsteilnehmerInnen möglichst schnell gelöst
wird“, so Ottmar Miles-Paul.
03.04.2014