HNA 08.03.2005
"Frauen gehört nicht Hälfte des Himmels"
Zum Internationalen Frauentag
KASSEL. Anlässlich des Internationalen Frauentages, der heute begangen wird, fordert die Leiterin des Hessischen Koordinationsbüros für behinderte Frauen, Rita Schroll, die stärkere Einbeziehung der Interessenvertretungen von Frauen mit Behinderung bei politischen Entscheidungen in Hessen. Als Beispiele für die Notwendigkeit ihrer konsequenten Einbeziehung nennt Schroll die Pläne für die Umstrukturierung des LWV sowie die Umsetzung des Hessischen Behinderten-Gleichstellungsgesetzes. Helga Weber, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, erinnert daran, dass auch in Kassel Frauen noch lange nicht "die Hälfte des Himmels" gehöre. Nach wie vor seien Frauen in der Gesellschaft faktisch nicht gleichberechtigt. Sie trügen vielfach das höhere Risiko und partizipierten an den Erfolgen nur unterdurchschnittlich. "Frauen sind nach wie vor in höherem Maße für die Familienarbeit zuständig, sie sehen sich genötigt, auf berufliche Weiterentwicklung zu verzichten, sie sind häufiger als Männer von Armut bedroht und betroffen und sie sind immer noch in vielen Fällen Opfer von Gewalt."
Der Internationale Frauentag steht auch im Mittelpunkt der Plenarwoche des Europäischen Parlaments in Straßburg. Dabei wird das Thema Gewalt gegen Frauen von zentraler Bedeutung sein", so die SPD-Europaabgeordnete Barbara Weiler. Noch in diesem Jahr werde es den ersten Initiativbericht des Europäischen Parlaments zum Thema häusliche Gewalt geben. In diesem sollen Vorschläge für Minimalstandards in den EU-Mitgliedsstaaten diskutiert werden, so Weiler. (USE)