Kassel. Samson Hornbostel (21 Jahre) wohnt derzeit noch bei seinen Eltern zu Hause, möchte aber in Zukunft gerne ausziehen. Er selbst hat eine Körperbehinderung und Lernschwierigkeiten. Deshalb braucht er Unterstützung, um diesen entscheidenden Schritt zu wagen. Gemeinsam mit dem Unterstützten Wohnen des Vereins zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab e.V.) machte er sich vor etwa einem Jahr auf die Suche nach einem neuen, passenden Zuhause. Er möchte selbstbestimmt mit anderen jungen Menschen zusammenleben und dafür die notwendige Hilfe bekommen. Entweder gibt es aber nur das „rundum sorglos Paket“, das weit entfernt von Selbstbestimmung ist, oder er muss ins kalte Wasser springen und alle neuen Erfahrungen alleine sammeln. Da ihm beides nicht zusagt, wurde die Idee geboren, ein neues Zuhause mit Gleichgesinnten zu schaffen. Seine Eltern unterstützen die Idee und gründeten eine Elterninitiative.
Inzwischen hat sich eine kleine Gruppe von 10 Interessenten gefunden, die sich als Eltern- und Kindergruppe regelmäßig treffen. Inhalt der Elterngruppe ist die Organisation, während sich die Jugendlichen erst kennenlernen und mit dem Thema Auszug aus dem Elternhaus beschäftigen. Dieser Prozess wird vom fab e.V. unterstützt. Wolfgang Osse, Vorstandsmitglied der Kasseler Bank, übergab dem Verein jetzt eine Spende in Höhe von 2.500 Euro für das Behinderten-Wohnprojekt. Mit Hilfe der Kassler Bank kann die Sozialpädagogin Janine Vater bezahlt werden, die den Entwicklungsprozess und die Gruppenfindung fachlich und organisatorisch begleitet. Das Ziel ist es, in den nächsten Jahren ein barrierefreies Gebäude im Zentrum von Kassel zu beziehen. Hier sollen junge Menschen mit Behinderung zwischen 18 und 30 Jahren in separaten Wohneinheiten oder einer Wohngemeinschaft leben können.
Interessierte Behinderte oder deren Familien können Kontakt aufnehmen
über Janine Vater: Tel.: 0561 / 7 28 85 15 oder wohnprojekt@fab-kassel.de.
Quelle: Extra Tip, 22. August 2010